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Arzneimittelreport: Barmer: Zu wenige Jugendliche in Hamburg gegen HPV geimpft

Arzneimittelreport: Barmer: Zu wenige Jugendliche in Hamburg gegen HPV geimpft

Gegen die krebsauslösenden HP-Viren gibt es schon länger eine Impfempfehlung für Mädchen und Jungen. Dennoch haben in Hamburg vergleichsweise wenig Jugendliche die Spritzen bekommen.

Obwohl der Schutz vor einer Krebserkrankung durch Humane Papillomviren (HPV) denkbar einfach ist, haben noch immer viele Eltern ihre Kinder nicht gegen die Viren impfen lassen. Nicht einmal jede zweite Person zwischen 14 und 17 Jahren sei gegen HPV geimpft, wie aus der repräsentativen Sinus-Jugendstudie 2024/2025 im Auftrag der Krankenkasse Barmer hervorgeht, für die im Herbst 2024 bundesweit 2.000 Jugendliche befragt wurden. 

In Hamburg hätten 43 Prozent der Befragten angegeben, dass sie mindestens einmal gegen HPV geimpft worden seien. Bei weiteren 13 Prozent sei die Immunisierung geplant gewesen. Bundesweit lagen diese Zahlen bei 48 und 9 Prozent. Die Impfung wird seit fast 20 Jahren von der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Mädchen empfohlen, seit 2018 auch für Jungs. Für einen Schutz sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten notwendig.

« Noch immer sind zu wenige junge Menschen gegen das humane Papillomavirus geimpft. Dabei kann die Impfung Krebs verhindern und Todesfälle vermeiden. HPV ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumore und für fast 100 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich », sagte Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg, laut Mitteilung.

Fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich einmal im Leben damit

Jährlich erkranken dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge in Deutschland rund 2.900 Männer an einer durch HP-Viren bedingten Krebserkrankung und der Barmer zufolge kommen noch mehr als 6.250 Frauen dazu. HP-Viren gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragenen Erregern. Fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich nach RKI-Angaben mindestens einmal im Leben damit. Je nach Virustyp – insgesamt gibt es 200 verschiedene – kann eine Infektion ohne Folgen bleiben. Meistens merken Menschen dann nicht, dass sie infiziert sind, und die Infektion verschwindet wieder.

Doch in seltenen Fällen kann sie Krebs auslösen. Dazu gehören vor allem Gebärmutterhalskrebs, aber auch Peniskrebs, Analkrebs und Krebs im Mund-Rachen-Bereich. Laut RKI wird weltweit etwa die Hälfte aller bekannten infektionsbedingten Krebserkrankungen durch HPV verursacht. Die Impfung schützt laut RKI zu fast 100 Prozent vor bestimmten HPV-Typen.



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Publish date : 2025-09-02 10:19:00

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