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Kanzlerkandidatur: Merz gegen Scholz – dieses Duell wird dem Land guttun!

Kanzlerkandidatur: Merz gegen Scholz – dieses Duell wird dem Land guttun!




Spektakulär geräuschlos sichert sich Friedrich Merz die Kanzlerkandidatur der Union. Der anstehende Wahlkampf zwischen ihm und Olaf Scholz ist ein Duell, das das Land dringend braucht.Am Ende ging es schnell, schneller als eigentlich geplant. Weil irgendwann auch Markus Söder einsehen musste, dass ihn in der CDU, anders als 2021, niemand ruft, blieb nur der Verzicht. Friedrich Merz soll die Union als Nummer eins in den Wahlkampf führen, nicht Söder selbst. Was der CSU-Vorsitzende an diesem Dienstag in einer Selbstverständlichkeit verkündete, als sei es schon immer sein Plan gewesen. Politik ist schon mitunter eben auch lustig.Sollten dem Bundeskanzler nicht noch parteiinterne Schwierigkeiten dazwischenkommen, steht nun ein Duell fest, das dem Land guttut, das es sogar dringend braucht: Friedrich Merz gegen Olaf Scholz. Zum ersten Mal seit der Bundestagswahl 2005 gibt es in der demokratischen Mitte eine Differenz, eine echte Auswahl, programmatisch wie persönlich. Sicherheit gegen Gerechtigkeit, Markt gegen Staat: Der Kampf zweier Welten, der den Wahlkampf prägen wird, lässt sich leicht antizipieren. Er wird die Extremisten nicht gleich verschwinden lassen, aber ihre Erzählung stören, wonach die etablierten Parteien zu einem ununterscheidbaren Amalgam verschmolzen seien. Endlich, endlich.Friedrich Merz geht mit einem Vorteil ins RennenKaum etwas ist vorgezeichnet in diesem Wahlkampf. Die CDU redet sich dieser Tage ein, sie hätte die Wahl so gut wie gewonnen. Die SPD glaubt, ein Kanzlerkandidat Merz erledige sich von selbst. Beides ist Unsinn. Analyse Merz: X Hürden ins Kanzleramt 14.05Merz geht mit einem Vorteil ins Rennen, das schon. Während der Unmut über die Regierung ein Maß erreicht hat, das mit dem Begriff der Wechselstimmung fast schon beschönigend beschrieben ist, wirkt seine Lage stabil. Die Kanzlerkandidatur als Ende eines spektakulären Durchmarschs in der Union. Spektakulär, nicht etwa, weil Merz sie breitbeinig erkämpfte. Sondern weil er, der lange im Verdacht stand, in schwierigen Situationen die Nerven zu verlieren, sie so geräuschlos organisierte. Das Problem: Wer das interne Machtspiel beherrscht, ist noch lange kein Kanzler. Merz hat Schwächen. Er hat noch nie regiert, dafür schon häufig daneben gelangt, manchmal klingt er wie ein herzloser Sanierer. Seine Anfälligkeit für Kulturkämpfe ist für die Union ebenso ein Risiko wie der Zustand, dass ein großer Teil der Deutschen ihn einfach nicht sympathisch findet. Ein Wahlprogramm muss die Union auch erst noch erarbeiten. Und von Markus Söders Rolle im Wahlkampf haben wir noch überhaupt nicht gesprochen.Verglüht die Kandidatur von Merz, wie die SPD meint? Eher nichtUnd Scholz? Merz wird seine Partei aufleben lassen. Und die Sozialdemokraten sollten sich nicht allein auf ihre Qualität im Endspurt verlassen. Und besser auch nicht darauf, dass Merz‘ Kandidatur verglüht, sobald sich die Menschen ernsthaft zu fragen beginnen, wer das Land führen soll.Manches, was bei Merz wie ein Nachteil ausschaut, kann im Kampf mit Scholz auch ein Vorteil sein. Wer noch nie regiert hat, kann auch nicht in Mithaftung genommen werden. Wer hin und wieder verbal danebengreift, wirkt weniger wie eine wandelnde Sprechblase. Mit Merz wird die SPD wissen, wogegen sie ist. Noch besser wäre für sie und den Kanzler zu klären, wofür sie eigentlich kämpfen. Für Robert Habeck und die Grünen gilt das übrigens auch.Söder Merz Zsf 12.50Zwölf Monate sind es noch bis zur nächsten Bundestagswahl, das ist eine lange Zeit, viel kann passieren. Krieg, Krisen, Krankheiten: Wenn die vergangenen vier Jahre etwas gezeigt haben, dann, wie unkalkulierbar das politische Geschehen geworden ist. Für beide, Scholz wie Merz, wird es ein Duell auf schmalem Grat. Denn so sehr ihr Kontrastprogramm helfen könnte, Extremisten klein zu kriegen, so sehr könnten diese noch zulegen, wenn Scholz und Merz es übertreiben.Sie werden sich abgrenzen müssen, ohne den Anstand zu verlieren, sich Gehör verschaffen müssen, ohne unseriös zu werden. Und, ja: Scholz und Merz werden ihren Streit wie den Endkampf um die Zukunft des Landes inszenieren, nur darf eben nicht unvorstellbar werden, dass beide auch miteinander das Land führen können. Denn das ist kein unwahrscheinliches Ende dieses Duells.



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Author : Veit Medick

Publish date : 2024-09-17 16:07:00

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