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Zentralstelle Cybercrime: Fallzahlen bei Kinderpornografie im Netz erneut angestiegen

Die Fallzahlen von Kinderpornografie im Netz sind bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern erneut angestiegen. (Archivbild) Foto:

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Tausende Verfahren wegen Kinderpornografie im Netz beschäftigen die Zentralstelle Cybercrime Bayern. Die Expertinnen und Experten sehen sich zunehmend mit einem neuen Phänomen konfrontiert.Die Fallzahlen von Kinderpornografie im Netz sind bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern 2024 auf einen Rekordwert gestiegen. « Es gibt immer wieder die Erwartung, dass das Plateau erreicht sein sollte. Aber: Nein, das lässt sich nicht sagen. Die Zahlen sind erneut auf einen absoluten Rekordwert angestiegen », sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Thomas Goger, der stellvertretende Chef der Zentralstelle.Nach 8.146 Fällen im Jahr 2023 hatten die Strafverfolger bis Mitte Dezember 2024 bereits 8.444 Fälle auf dem Tisch. 2022 hatte die Spezialstaatsanwaltschaft mit Sitz in Bamberg noch knapp 6.600 Verfahren im Bereich Kinderpornografie gegen bekannte und unbekannte Täter geführt.Die Bandbreite freilich sei groß, sagte Goger. Es gehe von niederschwelligen Fällen, bei denen Kinder und Jugendliche Bilder teilen, bis hin zu schwerwiegenden Fällen mit gravierenden Missbrauchstaten.Bessere ErmittlungswerkzeugeDie Besonderheit im Vergleich zum Jahr 2023: Damals wurde in 3.610 Fällen gegen unbekannte Täter ermittelt, diese Zahl ging deutlich zurück auf 1.952. Hintergrund ist laut Goger, dass es 2023 viele Verfahren im Zusammenhang mit gehackten Facebook-Accounts gab, über die dann kinderpornografische Inhalte verbreitet wurden. Dieses Phänomen sei inzwischen deutlich zurückgegangen.Angestiegen sei dagegen die Zahl der Verfahren gegen bekannte Täter, nach 4.536 im Vorjahr auf jetzt mindestens 6.492. Der Anstieg sei bemerkenswert und hänge mit zwei Faktoren zusammen, sagte Goger: Über neue Ermittlungswerkzeuge hätten die Ermittler einen besseren Zugang zu Tätern und Material. Und das Meldeverhalten der Anbieter aus der Internetbranche habe sich weiter gebessert. »Opfer befinden sich auf dem ganzen Planeten »Einen Schwerpunkt wollen die Cybercrime-Experten künftig bei der Identifizierung der Opfer setzen. « Wir haben es uns zur Aufgabe gesetzt, den Bereich Opferidentifizierung stärker in den Blick zu nehmen. Unsere primäre Aufgabe als Staatsanwaltschaft ist es natürlich, Täter zu ermitteln und anzuklagen. Aber in unseren Verfahren werden eine Vielzahl von kinderpornografischen Aufnahmen bekannt », sagte Goger. « Wir wollen den Workflow noch besser darauf anpassen, dass wirklich alles Mögliche gemacht wird, um die Opfer zu identifizieren, auch im internationalen Kontext. Denn die Opfer befinden sich ja selten hier in Bayern, sondern auf dem ganzen Planeten. »Missbrauch via LivestreamEin Phänomen, das es auch in der Vergangenheit schon gab, das aber zunehmend an Bedeutung gewinnt, sei es, Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch per Livestream zu bestellen und dafür zu bezahlen. Auch hier seien meist Kinder in anderen Ländern betroffen. »Diese Fälle werden jetzt auch zentral bei uns erfasst, wenn es in Bayern zur Anzeige kommt. Wir wollen vor allem diejenigen fassen, die in den jeweiligen Ländern dafür verantwortlich sind, dass Kinder live vor der Kamera missbraucht werden », sagte Goger.

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Publish date : 2025-01-03 03:00:00

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